03.03.19

Kunstwerke am Kniep

Bei Strandspaziergängen fallen nördlich des Wittdüner Strandes gelegen einige Bauten auf, die von der Optik her nicht dem entsprechen, was man sonst so zu sehen bekommt. Doch diese Bauwerke wurden dort nicht aus purem Zufall platziert, sondern gehören zu einem besonderen Projekt: der „Kunst am Kniep“ wird bei den aus angeschwemmtem Strandgut erbauten Hütten Raum gegeben.

Die kuriosesten Kunstwerke sind hier schon entstanden und gleichzeitig wird das Ergebnis eines sauberen Strandes und einer vom Müll verschonten Umwelt erreicht, was sowohl Urlaubern als auch Insulanern zu Gute kommt. Was hier so einfach und zeitgemäß erscheint, hat tatsächlich eine längere Entstehungsgeschichte, denn die ersten Strandbauten wurden bereits vor weit mehr als 50 Jahren am Kniep aufgestellt. Seinerzeit sahen die Ordnungshüter Amrums die urigen Hütten noch eher als Verschandelung des Landschaftsbildes an und viele der in mühevoller Kleinarbeit erbauten Strandburgen wurden abgefackelt oder fielen anderen Zerstörungsweisen zum Opfer. Heutigen Tages sind die kunstvoll und mit viel Phantasie erbauten Strandhäuser auch von der Amrumer Obrigkeit toleriert und geduldet.

Schon so mancher Strandspaziergänger der unerwartet von Sturm oder Regen überrascht wurde, konnte hier Zuflucht suchen und bekam den Schutz eines trockenen Daches gratis geschenkt. Für die zahlreichen Besucher unserer Insel stellen die Kunstwerke eine beliebte Attraktion dar. Und tatsächlich ist es ganz erstaunlich, welche vielfältige Verwendung das Amrumer Strandgut hier findet. Die oft urkomisch gestalteten, teilweise sehr an bunte Hippiebauten erinnernden Kunstwerke finden so großen Anklang, dass es eine sogar bis in den Innenhof eines Museums als Ausstellungsstück gebracht hat (zu bewundern im Altonaer Museum).

Besonders im Herbst, wenn die ersten Stürme über unsere kleine Nordseeinsel hinweg tosen, werden jedes Jahr viele der Strandbauten ganz oder teilweise zerstört. Doch dank unermüdlicher „Bauherren“ können immer wieder neue Kunstbauwerke am Amrumer Kniepsandstrand bewundert werden. Die schier unendliche Fantasie der fleißigen und unermüdlichen Handwerker scheint kein Ende nehmen zu wollen.