31.12.21

Kur-Insel Amrum

Auf Amrum lässt es sich ganz wunderbar kuren. Von jeher als Erholungs-Seebad konzipiert, ohne großartige gesellschaftliche Vergnügungszwänge, konnte Amrum sich von Beginn an über Krisen und den Veränderungen die die Zeit mit sich brachte, als Kurort etablieren. Auch Wittdün, ursprünglich auf ein mondänes Badeleben ausgerichtet, hat sich nach vielen mit Krisen belasteten Jahrzehnten, die nicht zuletzt aufgrund des modernen Stils der Kuranwendungen entstanden waren, zu einem Kurort und ruhigen Familienkurbad entwickelt. Gerade weil Amrum sich – abgesehen von den üblichen Zeichen der Zeit – bis heute als Erholungsbad etablieren konnte, erfreut die Insel sich vieler Kurgäste, die ihr seit langer Zeit die Treue halten.

Erhebungen ergaben, dass gut die Hälfte der Kurgäste bereits zum wiederholten Male auf Amrum kurt. Sehr treffend wird der Amrumer Kurgast mit einem auf der Insel bekannten Sprichwort beschrieben: „Ein Kurgast kommt einmal nach Amrum und immer wieder…. Oder er kommt einmal und nimmer wieder…!

Die Kurgäste auf Amrum suchen Ruhe und Erholung, sie brauchen kein aufregendes Nachtleben mit Musik und Tanz, Zerstreuung und laute Geselligkeit suchen sie nicht. Die unberührte Insellandschaft ist für die erschöpfte Seele des Kurgastes eine Oase der Ruhe und Erholung. Doch nicht nur die erholungsfördernden Eindrücke, die sie in der herrlichen Naturlandschaft Amrums erwartet, wirken auf die kurbedürftigen Gäste ein, denn das gesundheitsfördernde Klima auf Amrum hat gleichfalls äußerst positiven Einfluss auf den Organismus.

Ein ganz wesentliches Merkmal des Klimas auf Amrum ist der Wind. Er pustet überwiegend von Westen her über die Insel Amrum und sorgt mit seinem Salzgehalt für die bekannte große Reinheit der Amrumer Luft. Ein Umstand, der für seinen positiven Einfluss auf den Körper verantwortlich ist. Bezüglich des Wetters sorgt der Wind dafür, dass es nur wenige hintereinander gelegene Regentage auf Amrum gibt, denn die Wolkendecke reißt immer wieder auf und die Sonne bahnt sich ihren Weg.

Nebeltage mit ihren nicht unbekannten Folgen für das Wohlbefinden des Menschen sind auf Amrum ebenfalls relativ selten. Von einem bekannten Mediziner stammt der Ausspruch: „Der Wind ist unsere Sonne“ und damit hat er recht treffend die positiven Eigenschaften des Windes kurz und knapp beschrieben.

Auf Amrum herrscht insgesamt durch den Meereseinfluss ein ausgewogenes Klima. Schwüle, drückende Tage gibt es nur sehr selten, denn die Feuchtigkeit und Kühle lindern allzu starke sommerliche Hitze.  Ebenso kommt es nur sehr selten zu extrem kalten Wintern, denn die Wärmespeicherung im Meer und die Einwirkung des Golfstromes sorgen für maßvolle Temperaturen.

Ein nicht zu unterschätzender Erholungswert ist auch dem Baden im Meer zu verdanken, denn die Salzwassereinwirkung und der Massageeffekt der Brandung auf den Körper steigern das Wohlbefinden. Eine Süßwasserdusche nach einem solchen Salzwasserbad ist aus diesem Grund nicht empfehlenswert und genau genommen überflüssig.

Mit Skepsis zu hinterfragen ist auch ein Erholungswert durch ausgiebiges Sonnenbaden nur um mit einer gesund aussehenden Hautbräune heimzukehren. Nicht nur der zu erwartende Sonnenbrand, der sich schneller als gedacht einstellen wird, sondern auch spätere Hautschäden die zu bösen Folgen führen könnten, machen es ratsam allzu ausgiebige Sonnenbäder zu vermeiden. Badeärzte die es gut mit ihren Patienten meinen, raten sowohl beim Bad im Meer als auch beim Sonnenbad zu vorsichtiger Dosierung und langsam steigender Ausdehnung.

Besonders empfindlichen Menschen ist zu raten, sich erst einmal  an das vorherrschende Klima zu gewöhnen und in den ersten Kurtagen auf Amrum die Haut der Sonne und dem Meerwasser noch nicht auszusetzen. Seit Erforschung der Heilkräfte des Meeres spielt neben der Durchführung von Winterkuren auf Amrum auch die Durchführung von Kinderkuren eine nicht unerhebliche Rolle. Gerade in Wittdün eröffneten in der Vergangenheit viele Kinderheime, bevor die Phase der Kindererholungskuren in den Jahren nach 1970 an Bedeutung verlor.